(geb. 5.12.1867 in Wiedensahl, gest. 5.1.1948 in Kleefeld/Hannover, Beisetzung in Lüthorst)
Wilhelms jüngster Neffe, Otto Nöldeke, hatte wohl das entspannteste Verhältnis zu seinem Onkel. Gemeinsam unternahmen sie mehrere Reisen. Als seine Mutter Fanny im Alter zu ihm ziehen wollte, nahm er sowohl sie als auch Onkel Wilhelm in seine Familie auf. Wilhelm Busch erlebte die Geburten von drei Kindern; allerdings verstarben Hans (1899) und Ursula (1904) jeweils innerhalb eines Jahres. Er genoss das Familienleben bis zu seinem Tod 1908 und war „mittendrin“. Hier beobachtete er zum Beispiel seine Großnichte Anneliese: „Sie imitiert das Schneuzen ins Taschentuch, und wenn ein Krümel auf dem Tisch liegt, entdeckt sie ihn sofort und tippt mit dem Finger darauf.“
Otto Nöldeke, der jüngste Sohn von Fanny und Hermann Nöldeke, bestand 1887 in Bückeburg sein Abitur mit Auszeichnung. Ab Mai 1894 lebte und arbeitete er als Pfarrer in Hunteburg, ab 1898 in Mechtshausen. Er war verheiratet mit Else Meyer, einer Enkelin von Pastor Kleine und gleichzeitig seiner Großcousine. Die Schwester von Grete Meyer, mit der Busch regelmäßig Briefe schrieb, hatte drei Jahre lang als Haustochter bei Fanny und Wilhelm Busch im Wiedensahler Pfarrwitwenhaus gelebt. Otto und Else bekamen fünf Kinder.
Ab 1907 betätigte sich Otto Nöldeke als Familienarchivar. Nach Buschs Tod 1908 ordnete er dessen Nachlass. Schon 1905 hatte Wilhelm Busch ihm das versiegelte Manuskript von „Hernach“ zur posthumen Veröffentlichung übergeben. Es erschien bei Lothar Joachim, dem ehemaligen Geschäftsführer bei Bassermann. Otto Nöldeke ließ zudem unter dem Titel „Schein und Sein“ 75 Gedichte drucken, die eigentlich nicht für die Veröffentlichung vorgesehen waren.