(geb. 1836 in Stadthagen, gest. 8.1.1895 in Stadthagen)
Wilhelm Busch lernte August Meyer vermutlich im Brauerei-Ausschank in Stadthagen kennen. Gemeinsam entwickelten sie eine enge Freundschaft, die auf ihrem Interesse an Gedichten, Zeichnungen, Karikaturen sowie an Bier, Wein und Tabakwaren basierte. Meyer erbte 1861 das Geschäftshaus seines Vaters in der Obernstraße und richtete dort zwei „Künstlerzimmer“ ein, in denen er Bilder, Porzellan, Glas und vor allem Zinn-Geschirr und -Leuchter sammelte. Er bewirtete seine Freunde in einem kleinen Privatmuseum unter dem Dach seines Hauses.
Meyer, ein bewusst heimatverbundener Kleinstädter, war in Schaumburg-Lippe sehr populär und kannte alle wichtigen Persönlichkeiten. Er engagierte sich als stellvertretender Vorsitzender im Heimatverein, sammelte im Freundeskreis für karitative Einrichtungen und war Mitglied in der Gilde.
Als Marketingexperte hatte Meyer die innovative Idee, den Bitter als Medizin zu verkaufen. Mit ätherischen Ölen und 40 Kräutern aus dem Berner Oberland und dem Engadin sowie einer medizinisch anmutenden Flaschenform und Verpackung sollte der Bitter gesundheitsfördernd wirken. Krankenhäuser wurden neben Meyer’s Bitter auch mit Meyer’s 52er beliefert, der dort als „Frühstücksschnaps“ bekannt war. Durch das unverwechselbare Aroma und die Bekömmlichkeit, besonders nach einem reichhaltigen Menü, fand der Magenbitter schnell größere Verbreitung. Meyer war ein bedeutender und geschätzter Bürger, der sowohl wirtschaftlich als auch sozial einen großen Einfluss hatte.