Johann Friedrich W. Busch – Vater

(geb. 12.1.1801 in Ilvese, gest. 30.1.1868 in Wiedensahl)

Als Vater Busch 1868 verstarb, war sein Sohn Wilhelm 36 Jahre alt. Wilhelm beendete gerade seine ausgedehnte Studienzeit in München, ohne dass seine Malerkarriere wirklich begonnen hatte. Eine besondere künstlerische Leistung oder wirtschaftlicher Erfolg waren zu diesem Zeitpunkt nicht absehbar. Der Vater war vermutlich enttäuscht von seinem Ältesten, den er mit großen Erwartungen in ein Technik-Studium geschickt hatte. Wilhelm sollte Ingenieur werden und die „neue Zeit“ mitgestalten. Die alten holländisch-flämischen Maler, die Wilhelm als Vorbilder sah und die Enttäuschung, die er seinen Eltern bereitete, waren zwei Lasten, die er durchs Leben tragen musste.

Der Vater von Wilhelm Busch stammte aus einer Bauernfamilie im nahegelegenen Ilvese (Westfalen). Er absolvierte eine Kaufmannslehre in Loccum. Beim Ausliefern von Waren in die umliegenden Dörfer lernte er in Wiedensahl seine spätere Frau und Wilhelms Mutter Henriette kennen. Nach der Hochzeit übernahm er den Laden der Schwiegermutter und baute ihn zu einem gut gehenden, vielseitigen Unternehmen aus, dessen Erträge er in Grundstücken anlegte. Der als genügsam und arbeitsfreudig geschilderte Mann hatte große Pläne für seine Söhne. Er sorgte nicht nur für eine gute Schulbildung, sondern ließ sie, mit Ausnahme von Adolf, der ebenfalls Kaufmann wurde, alle studieren.

Johann Wilhelm Friedrich Busch schrieb Verse und Gedichte, vermutlich auch die folgenden Zeilen, die er in seinem Merkbuch notierte:

Ehestand – Wehestand

Im Brautstand heißt es nur juchhe!
Da schwimmt man stets im Wonnesee,
Da tanzt man immer lust´ge Reigen,
Da hängt der Himmel voller Geigen.
Allein im Stand der heil´gen Eh´
Ertönet manches Ach und Weh´!
Da ist die Freude bald verflogen,
da ist die Stirne stets verzogen,
Da wendet sich zum Schmerz das Blatt…
Doch Punctum. Sapienti sat!

nach oben