Ab Samstag, dem 12. November 2016 gibt das Wilhelm Busch Museum – Deutsches Museum für Karikatur und Zeichenkunst in der Ausstellung „Fix und Foxi“ erstmals in Deutschland einen Einblick in das zeichnerische, gestalterische und unternehmerische Universum des Fix-und-Foxi-Erfinders Rolf Kauka.
Präsentiert werden rund 150 Werke aus dem Nachlass von Rolf Kauka, der sich seit 2014 im Privatbesitz von Dr. Stefan Piëch befindet.
„Fix und Foxi“ ist bis heute die erfolgreichste deutsche Comic-Reihe. Sie startete im Oktober 1953, als die beiden abenteuerlustigen Füchse – als deutschsprachiges Gegenstück zur amerikanischen Comic-Welt Walt Disneys – ihren ersten Auftritt in einem Comic-Magazin des Verlegers Rolf Kauka (1917– 2000) hatten. In kurzer Zeit eroberten sie als ideale Identifikationsfiguren ein breites Publikum; die bald nach ihnen benannten Fix-und-Foxi-Hefte trugen wesentlich dazu bei, die Comic- Kultur in Deutschland aus der Schmuddelecke zu holen. Bis zur Einstellung der Serie 1994 wurden 780 Millionen Hefte mit Spitzenauflagen von über 400.000 Exemplaren einzelner Ausgaben verkauft.
In den ersten Heften, noch unter dem Namen „Till Eulenspiegel“, spielte Rolf Kauka thematisch mit bekannten deutschen Fabeln und Charakteren wie „Isegrim“ oder „Reineke Fuchs“.
Dabei erschienen die beiden Füchse zunächst sehr naturalistisch und erhielten erst später ihr heute vertrautes, comichaftes Aussehen. Neben Fix und Foxi entwickelte sich Lupo zur wichtigsten Figur – ein etwas dreister, aber gewitzter und liebenswerter Abstauber –, dem später mit „Lupo modern“ ein eigenes Heft gewidmet wurde. Onkel Fax, Oma Eusebia, Lupinchen und Profes- sor Knox komplettieren die Bewohner von Fuxholzen.
Auf die enorme Nachfrage reagierte Kauka mit immer neuen Zeitschriftenreihen: Neben Fix und Foxi sowie den dazu gehörenden Charakteren werden in der Schau deshalb auch die beliebtesten Zweitgeschichten präsentiert, mit denen Kauka sein Angebot stetig erweiterte; darunter „Pauli“ und „Tom und Klein Biberherz“. Ab 1965 hielten frankobelgische Lizenzserien wie „Gaston“ oder „Die Schlümpfe“, „Lucky Luke“ oder „Spirou und Fantasio“ über die Fix-und-Foxi-Hefte Einzug auf dem deutschen Markt.
Die Ausstellung „Fix und Foxi” bietet erstmals in Deutschland einen Einblick in das zeichnerische, gestalterische und unternehmerische Universum des Fix-und-Foxi-Erfinders Rolf Kauka. Die ausgewählten Skizzen, Originalzeichnungen der Geschichten und die farbigen Titelentwürfe stammen von verschiedenen Künstlern wie Dorul van der Heide, Ludwig Fischer, Walter Neugebauer oder Vlado Magdić. Zusammen mit Dokumenten und historischem Material ermöglichen sie, die Entwicklung des Comics rund um die beiden Füchse zu verfolgen – von den Anfängen bis zur heutigen Etablierung als Comic-Kultfiguren im Fernsehen.
Für die Auswahl steht der gesamte, in Privatbesitz befindliche Nachlass von Rolf Kauka zur Verfügung. 2014 hat das von Dr. Stefan Piëch geführte Unternehmen Your Family Entertainment die weltweiten Rechte an den berühmten Comic-Helden erworben. Im Dezember 2014 ist der gleich- namige Familiensender Fix & Foxi im Pay-TV in über 130 Kabelnetzen auf Sendung gegangen. Aus dem Privatbesitz der Familie des Zeichners Vlado Magdić stammen einige ergänzende Zeichnungen des Künstlers.
Zusammenfassung der Ausstellung im Wilhelm Busch Museum
Am 12. November 2016 eröffnete das Wilhelm Busch Museum die Ausstellung „Fix und Foxi“, die erstmals in Deutschland Einblicke in das Universum des Comic-Erfinders Rolf Kauka bot. Gezeigt wurden etwa 150 Werke aus Kaukas Nachlass, der seit 2014 im Besitz von Dr. Stefan Piëch war.
„Fix und Foxi“, gestartet 1953, ist die erfolgreichste deutsche Comic-Reihe. Die Hefte verhalfen der Comic-Kultur in Deutschland zu breiter Akzeptanz. Bis 1994 wurden 780 Millionen Hefte verkauft.
Neben Fix und Foxi präsentierte die Ausstellung auch Zweitgeschichten wie „Pauli“ und „Tom und Klein Biberherz“. Ab 1965 fanden frankobelgische Serien wie „Die Schlümpfe“ Einzug.
Die Ausstellung zeigte Werke von Künstlern wie Dorul van der Heide und Vlado Magdić, ergänzt durch Dokumente zur Entwicklung der Comic-Kultfiguren.
Mehr über Ralf Kauka
Rolf Kauka (1917–2000) war ein bedeutender deutscher Verleger, Comic-Autor und der Schöpfer der beliebten Comic-Figuren „Fix und Foxi“. Er gilt als Pionier der deutschen Comic-Kultur und wird oft als “deutscher Walt Disney” bezeichnet. 1953 veröffentlichte er das erste Heft von „Fix und Foxi“, das schnell zur erfolgreichsten Comic-Reihe Deutschlands avancierte. Seine Figuren, darunter Lupo, Pauli und Tom und Klein Biberherz, wurden bei Kindern und Erwachsenen gleichermaßen beliebt. Die „Fix und Foxi“-Hefte erreichten eine beeindruckende Auflage von 780 Millionen Exemplaren, bevor die Serie 1994 eingestellt wurde.
Kauka spielte eine entscheidende Rolle bei der Etablierung von Comics als ernsthafte Kunstform in Deutschland. Mit seinen humorvollen und fantasievollen Geschichten schuf er Identifikationsfiguren, die Generationen von Lesern begleiteten. Neben seinen eigenen Figuren brachte er auch bekannte frankobelgische Comic-Serien wie „Die Schlümpfe“, „Lucky Luke“ und „Spirou“ nach Deutschland und machte sie hierzulande populär.
Sein Vermächtnis lebt bis heute in der Comic-Kultur weiter. 2014 wurden die Rechte an seinen Figuren von Your Family Entertainment übernommen, und „Fix und Foxi“ fand neue Plattformen, einschließlich eines eigenen Fernsehsenders. Kaukas Einfluss auf die deutsche Comic-Szene ist bis heute spürbar, und seine Figuren genießen Kultstatus.