(geb. 3.11.1847 in Schöningen, gest. 5. 11.1906 in Dresden)
Wilhelm Busch lernte Anna Richter 1863 während eines Besuchs im neu gegründeten Haushalt von Alwine und Gustav Busch in Wolfenbüttel kennen. Anna Richter, die damals 17 Jahre alt war, diente als Haustochter im Haushalt und lernte dort die notwendigen Fähigkeiten für eine ordentliche Haushaltsführung, einschließlich Kochen und Hausarbeit.
Busch, der zu dieser Zeit 31 Jahre alt war, verliebte sich in die junge Anna. Diese Verliebtheit brachte seltene Fröhlichkeit und Ausgelassenheit in sein Leben, und die beiden verbrachten einige glückliche Sommertage zusammen. Ihre Beziehung, geprägt von jugendlicher Unbeschwertheit und gegenseitiger Zuneigung, wurde jedoch auf eine harte Probe gestellt, als Busch den Wunsch äußerte, Anna zu heiraten.
Annas Vater, Adolf Richter, ein Kurzwarenhändler, lehnte den Heiratsantrag entschieden ab. Richter wollte das Beste für seine Tochter und hoffte auf eine „gute Partie“ und ein Leben in „geregelten Bahnen“ für sie. Ein Künstler mit unsicherem Einkommen, wie Busch, entsprach nicht diesen Erwartungen. Somit blieb der Heiratsantrag von Wilhelm Busch der einzige, den er je machte, und die Verliebtheit konnte sich nicht zu einer dauerhaften Liebe oder Ehe entwickeln.
Nach der Ablehnung von Buschs Heiratsantrag ging Anna Richter 1868 eine Ehe mit Johann Heinrich Lüddecke ein, einem Bahn- und Postgehilfen. Trotz der Enttäuschung blieb Wilhelm Busch seiner künstlerischen Karriere treu und schuf weiterhin Werke, die ihm posthum Ruhm und Anerkennung einbrachten.
Diese Episode in Buschs Leben zeigt eine menschliche Seite des Künstlers, geprägt von unerfüllter Liebe und den gesellschaftlichen Erwartungen der damaligen Zeit. Es ist ein Einblick in die persönlichen Herausforderungen, die Busch neben seinen künstlerischen Erfolgen erlebte.