Rückblickend dankte Wilhelm Busch seinem Bruder Otto sicherlich dafür, dass er ihn nach Frankfurt geholt und mit der Familie Kessler bekannt gemacht hatte. Die direkte Zusammenarbeit zwischen den Brüdern wurde jedoch zunehmend unerfreulich. Otto mochte nicht länger Wilhelms Veröffentlichungen korrigieren. Wilhelm schämte sich für ein Buch von Otto, für das er sich bei seinem Verleger Bassermann eingesetzt hatte. Am Ende kam es zu einem Zerwürfnis, das nicht mehr aus der Welt zu schaffen war, da Otto bereits mit 38 Jahren verstarb.
Otto Busch promovierte als Philologe und war elf Jahre lang Hauslehrer bei der Bankiersfamilie Kessler in Frankfurt. Der Grund für die vielen Besuche Wilhelm Buschs dort war jedoch nicht eine besondere Zuneigung zu seinem Bruder, sondern die kunstsinnige Dame des Hauses, Johanna Kessler. Als Otto 1879 in Frankfurt im Alter von 38 Jahren an Krebs starb, fuhr Wilhelm Busch nicht zum Begräbnis. Grund dafür könnte eine ernsthafte Verstimmung gewesen sein, die 1877 zwischen Otto, Wilhelm und Johanna Kessler eingetreten war. Otto hinterließ weder Frau noch Kinder.
Otto Busch wurde von Wilhelm zu Korrekturarbeiten seiner Veröffentlichungen herangezogen, beispielsweise bei der Bildergeschichte „Der heilige Antonius von Padua“. Diese Arbeiten wurden Otto auf Dauer zu viel. Ein gespanntes Verhältnis entstand, als Dr. phil. Otto Busch durch die Vermittlung seines Bruders Wilhelm bei dessen Verleger und Freund Otto Bassermann ein Buch über Schopenhauer veröffentlichte: „Arthur Schopenhauer – Beitrag zu einer Dogmatik der Religionslosen“. Das Werk hielt jedoch schon der Kritik des älteren Bruders nicht stand und wurde ein Misserfolg.