(geb. 12.3.1839 in Mannheim, gest. 29.3.1916)
Nachdem Wilhelm Busch mit seinen früheren Verlegern Caspar Braun, Eduard Hallberger und Moritz Schauenburg unzufrieden war, erschienen seine Werke ab Oktober 1871 in der Verlagsbuchhandlung von Otto Bassermann. Anfangs druckte Bassermann nur kleine Auflagen, die schnell vergriffen waren, was zu einem zeitweiligen Mangel an Busch-Büchern führte. In einem Brief klagte Busch: „Jetzt regnets Brei, und du hast keinen Löffel.“ Später, bei steigenden Verkaufszahlen, wurde Busch misstrauisch und zweifelte an Bassermanns Abrechnungen, obwohl Bassermann ihm stets entgegenkam und mehrere Verträge zu Buschs Gunsten anpasste.
Otto Bassermann trat 1857 dem Künstlerverein „Jung München“ bei und lernte dort den sieben Jahre älteren Wilhelm Busch kennen. Ihre Freundschaft hielt bis zum Lebensende. Bassermann, gelernter Buchhandlungsgehilfe, arbeitete in Graz, Wien, München, Heidelberg, Berlin und Paris, bevor er 1865 das väterliche Verlagsgeschäft übernahm. Neben wissenschaftlichen Werken pflegte er auch einen Kunstverlag, wobei die Busch-Werke seinen größten Erfolg darstellten.
Im Gegensatz zu den Neffen bewahrte Bassermann die ihm geschenkten Rein-Zeichnungen sorgfältig auf und überführte sie später in eine öffentliche Sammlung. 1895 drängte Wilhelm Busch auf eine Vertragsablösung und verlangte eine einmalige Abfindung, um die Rechnerei zu beenden. Bassermann bot schließlich 50.000 Mark in drei Jahresraten an, was den Nöldeke-Neffen missfiel, da sie sonst als Erben an den zukünftigen Verlagsgewinnen beteiligt gewesen wären.