Max und Moritz - Letzter Streich

Max und Moritz, wehe euch!
Jetzt kommt euer letzter Streich!

S7B1

Wozu müssen auch die beiden
Löcher in die Säcke schneiden?

S7B2

„Seht, da trägt der Bauer Mecke
Einen seiner Maltersäcke.”

Seht, da trägt der Bauer Mecke
Einen seiner Maltersäcke.

S7B3

Aber kaum, daß er von hinnen,
Fängt das Korn schon an zu rinnen.

S7B4

Und verwundert steht und spricht er:
“Zapperment! Dat Ding werd lichter!”

S7B5

Hei! Da sieht er voller Freude
Max und Moritz im Getreide.

S7B6

Rabs! – In seinen großen Sack
Schaufelt er das Lumpenpack.

S7B7

Max und Moritz wird es schwüle;
Denn nun geht es nach der Mühle.

S7B8

“Meister Müller, he, heran!
Mahl er das, so schnell er kann!”

S7B9

“Her damit!” und in den Trichter
Schüttelt er die Bösewichter.

S7B10

Rickeracke! Rickeracke!
Geht die Mühle mit Geknacke.

S7B11

Hier kann man sie noch erblicken
Fein geschroten und in Stücken.

S7B12

Doch sogleich verzehret sie

S7B13

Meister Müllers Federvieh.

Schluß

Als man dies im Dorf erfuhr,
War von Trauer keine Spur.
Witwe Bolte, mild und weich,
Sprach: “Sieh da, ich dacht es gleich!”
“Jajaja!” rief Meister Böck,
“Bosheit ist kein Lebenszweck!”

Drauf so sprach Herr Lehrer Lämpel:
“Dies ist wieder ein Exempel!”
“Freilich”, meint der Zuckerbäcker,
“Warum ist der Mensch so lecker!”
Selbst der gute Onkel Fritze
Sprach: “Das kommt von dumme Witze!”

Doch der brave Bauersmann
Dachte: “Wat geiht meck dat an!”
Kurz, im ganzen Ort herum
Ging ein freudiges Gebrumm
“Gott sei Dank! Nun ist”s vorbei
Mit der Übeltäterei!!”

nach oben