Wilhelm Busch hat in der Tat einige Gedichte mit erotischen Anspielungen verfasst, wobei diese für heutige Verhältnisse eher zurückhaltend erscheinen mögen. Zu den erotischsten Gedichten von Wilhelm Busch gehören:
„Wärst du ein Bächlein, ich ein Bach“
Dieses Gedicht aus dem Lyrikband „Kritik des Herzens“ gilt als eines der deutlichsten Beispiele für Buschs erotische Dichtung:
„Wärst du ein Bächlein, ich ein Bach / So eilt ich dir geschwinde nach. / Und wenn ich dich gefunden hätt‘ / In deinem Blumenuferbett: / Wie wollt ich mich in dich ergiessen / Und ganz mit dir zusammenfliessen.“
Die metaphorische Sprache enthält hier klare sexuelle Anspielungen.
„Nie war die eine Liebesnacht“
Dieses Gedicht ist ebenfalls sehr erotisch und sinnlich:
„Nie war die eine Liebesnacht / In deinem Schoß der andern gleich, / Dein Leib ist ein Septembermond / An immer neuen Früchten reich. / Die Brüste sind ein Traubenpaar, / Und drinnen pocht der junge Wein, / Die Augen sind ein Himmelstor / Und lassen meine Wünsche ein.“[1]
Weitere erotische Anspielungen
In vielen seiner Gedichte und Werke finden sich subtilere erotische Anspielungen. Busch betrachtete Themen wie Liebe, Ehe und Sexualität oft mit Ironie und aus der Distanz. Sein Lyrikband „Kritik des Herzens“ enthält mehrere Gedichte mit erotischen Untertönen, die zu seiner Zeit als provokant galten.
Es ist wichtig zu beachten, dass Buschs erotische Dichtung für die damalige Zeit als gewagt galt, heute aber eher zurückhaltend erscheint. Seine Werke wurden von manchen Zeitgenossen als „schmutzig-lasziv“ oder gar als „Wust von Trivialem, Schalem und Obszönem“ kritisiert.
Insgesamt zeigt sich in Buschs erotischer Lyrik eine Mischung aus Sehnsucht, Humor und feiner Ironie, die charakteristisch für sein gesamtes Werk ist.
Quellen: